Deutsche Revolution kommt trotz 2:0-Sieg gegen Luxemburg nicht in Schwung

Es war nicht schön, aber Deutschland hat die Aufgabe gegen Luxemburg erledigt und kann sich nun mit einem Unentschieden gegen die Slowakei am Montag in Leipzig für die Weltmeisterschaft 2026 qualifizieren. Nick Woltemade (49' & 69') erzielte einen Doppelpack und sicherte Deutschlands 2:0-Sieg vor über 9.000 Zuschauern im vollbesetzten Stade de Luxembourg.

"Die drei Punkte sind heute das Wichtigste", sagte Deutschlands Bundestrainer Julian Nagelsmann nach dem Spiel. "Am Ende ist Fußball ein Ergebnissport. Aber in der ersten Halbzeit sind wir nicht gut gestartet. Es hat lange gedauert, bis wir in unseren Rhythmus gefunden haben."

Das ist zweifellos wahr; Deutschland hatte nicht nur Schwierigkeiten, einen Rhythmus zu finden, sondern Luxemburg schien auch das gefährlichere der beiden Teams zu sein. "Luxemburg hatte Chancen und hätte eigentlich in Führung gehen müssen", sagte Nagelsmann. "In der zweiten Halbzeit waren wir viel besser, hatten mehr Kontrolle, erzielten zwei Tore und haben das Spiel verdient gewonnen. Wir nehmen die 3 Punkte mit."

Daran ist auch etwas Wahres. Während die erste Halbzeit schwach war, übernahm Deutschland in der zweiten Halbzeit die volle Kontrolle. Tatsächlich beendete Deutschland das Spiel mit 65% Ballbesitz, sieben zu einem Schuss aufs Tor und einem xG von 1,82 zu 0,78.

Tatsächlich gab es genug Gelegenheiten für Deutschland, um dies weniger kompliziert zu gestalten. Wirtz verpasste eine große Chance in der ersten Halbzeit, und dann hatten Leroy Sané und Felix Nmecha in der zweiten Halbzeit die Möglichkeit, das Ergebnis für Deutschland deutlicher zu gestalten.

"Die Leistung in der ersten Halbzeit war nicht gut", sagte Woltemade nach dem Spiel. "Es gab viel Hin und Her, und wir haben viele gefährliche Situationen zugelassen. Die zweite Halbzeit war besser, wir waren präziser und haben die Tore erzielt, die wir brauchten."

Nicht, dass ein entscheidenderes Ergebnis einen Unterschied gemacht hätte. "An diesem Punkt sind die drei Punkte das Wichtigste", sagte Woltemade und wiederholte damit, was Nagelsmann gesagt hatte. "Wir wussten, dass Luxemburg Fußball spielen kann. Jeder hat in der Halbzeit zugegeben, dass die erste Halbzeit nicht gut war. Wir waren dann deutlich besser, mit mehr Kontrolle und mehr Chancen. Hier einen Doppelpack zu erzielen, ist sehr schön, aber solange wir gewinnen, spielt es keine Rolle, wer trifft."

Wo steht Deutschland nach diesem Ergebnis? Die Slowakei besiegte Nordirland im Parallelspiel mit 1:0 und liegt nun punktgleich mit Deutschland an der Spitze der Gruppe A. Aber obwohl die Slowakei Deutschland zum Auftakt der Qualifikation mit 2:0 besiegte, kann Nagelsmanns Team dank der besseren Tordifferenz weiterkommen.

Auf dem Papier sollte Deutschland in der Lage sein, ein Unentschieden gegen die Slowakei zu erreichen. Aber in den letzten Monaten scheint Deutschland unter Nagelsmann einen Schritt zurück gemacht zu haben. Der Fußball war langweilig und uninspiriert. Zu oft geht Deutschland einfach durch die Bewegungen, und die Begeisterung und der exzellente Fußball, die nach der EM und in den frühen Phasen der UEFA Nations League zu sehen waren, sind längst verschwunden.

Nach einer langen Saison und der FIFA Club World Cup obendrein werden viele Spieler sicherlich die Belastung spüren. Aber andere Nationen können dasselbe sagen; tatsächlich sind Länder wie Frankreich, Spanien, England und die Niederlande, die Spieler haben, die für Top-Clubs in vielen Wettbewerben spielen, bereits qualifiziert.

Darüber hinaus gibt es auch ohne Kai Havertz, Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Nico Schlotterbeck genügend Qualität, um ein Team wie Luxemburg zu besiegen. Die Frage ist dann, warum Spieler wie Leon Goretzka und Leroy Sané die Aufgabe für Deutschland nicht erledigen können. Goretzka hatte tatsächlich Glück, dass er nicht vom Platz gestellt wurde.

Nagelsmann versprach eine Revolution, als er die Nationalmannschaft übernahm. Der aktuelle Kader umfasst vielversprechende junge Stars wie Assan Ouédraogo (Leipzig) und Saïd El Mala (Köln). Es gibt mehr aufstrebende Stars in der U21 und U19. Vielleicht ist es an der Zeit, zu diesen Spielern überzugehen, anstatt immer wieder die gleichen alten aufzustellen.