Polymarket, die prominente Preisvorhersage-Plattform, steht unter Beobachtung, nachdem Forschungen von Storm Slivkoff darauf hindeuteten, dass die gemeldeten Handelsvolumina der Plattform auf den meisten öffentlichen Analyse-Dashboards systematisch aufgebläht sein könnten.
Die Kontroverse hat die Aufmerksamkeit von Branchenexperten, Datenanalysten und Marktteilnehmern auf sich gezogen und wirft Fragen darüber auf, wie Handelsaktivitäten in dezentralen Vorhersagemärkten gemessen und gemeldet werden.
Die Forschung von Storm Slivkoff, einem Partner bei Paradigm, die später vom Paradigm-Mitbegründer Matt Huang hervorgehoben wurde, hat eine technische Diskrepanz in Polymarkets On-Chain-Daten der Smart-Contracts identifiziert.
Laut Slivkoff gibt die Plattform separate OrderFilled-Events sowohl für die Maker- als auch für die Taker-Seite jedes Handels aus.
Während jedes Ereignis für sich genommen korrekt ist, aggregieren die meisten öffentlichen Dashboards alle Ereignisse unterschiedslos und zählen damit denselben Handel effektiv zweimal.
Eine einfache Transaktion demonstriert das Problem. Ein Handel mit YES-Tokens für 4,13 $ generierte zwei identische Events für denselben Betrag, die Dashboards dann summierten, um 8,26 $ im Handelsvolumen zu melden.
Slivkoff bemerkte, dass dieser Fehler sowohl das nominale Volumen (die Anzahl der gehandelten Kontrakte) als auch das Cashflow-Volumen (den ausgetauschten Dollarbetrag) betrifft und damit die Darstellung jedes Handels aufbläht.
Bemerkenswert ist, dass der Fehler nicht mit Wash-Trading zusammenhängt und ausschließlich aus der Art und Weise resultiert, wie Polymarkets Verträge Daten ausgeben.
Das interne Team von Polymarket wehrte sich schnell gegen die Vorwürfe und betonte, dass die offizielle Website das Taker-seitige Volumen ohne Doppelzählung meldet, was den Standardpraktiken der Branche entspricht.
Die Plattform hat betont, dass das Problem hauptsächlich Drittanbieterplattformen betrifft, die auf Rohdaten von Smart-Contracts angewiesen sind, ohne Korrekturen für redundante Einträge zu implementieren.
Bemerkenswert ist, dass mehrere große Datenanbieter, darunter DefiLlama, Allium Labs und Blockworks, bestätigt haben, dass sie ihre Dashboards aktualisieren, um die Diskrepanz zu berücksichtigen.
Einige Datenanbieter haben jedoch die aktuellen Methoden verteidigt und darauf hingewiesen, dass fortschrittlichere Dashboards die Unterscheidung seit 2024 berücksichtigt hatten, ihren Ansatz aber nicht formell dokumentiert hatten.
Andere Datenanbieter haben Paradigm wegen potenzieller Voreingenommenheit kritisiert, da die Firma Investitionen in Kalshi hält, einem konkurrierenden US-basierten Vorhersagemarkt.
Über die unmittelbare Frage des gemeldeten Volumens hinaus unterstreicht die Kontroverse breitere Herausforderungen bei der genauen Messung der Aktivität auf Plattformen für Vorhersagemärkte.
Niedrigpreisige Kontrakte können unverhältnismäßig große nominale Volumina im Verhältnis zum tatsächlich gefährdeten Kapital erzeugen, was traditionelle Volumenmetriken potenziell irreführend macht.
Experten haben vorgeschlagen, dass Metriken wie Open Interest und Gebühreneinnahmen ein klareres Bild der Plattformaktivität bieten könnten.
Der Zeitpunkt der Enthüllung ist ebenfalls bemerkenswert und fällt mit Polymarkets Plänen für einen vollständigen US-Neustart nach der CFTC-Regulierungsgenehmigung und einer erwarteten Bewertung von 12 bis 15 Milliarden Dollar zusammen.
Die Plattform erkundet auch einen internen Market-Making-Betrieb, der gegen Kunden handeln könnte, was weitere Prüfungen und Vergleiche mit Konkurrenten wie Kalshi nach sich zieht.
Der Beitrag "Polymarket beschuldigt der angeblichen Doppelzählung des Volumens in den meisten öffentlichen Daten" erschien zuerst auf CoinJournal.


