J.P. Morgan hat eine der ersten Schuldenausgaben auf einer öffentlichen Blockchain umgesetzt und ein Commercial Paper in den USA für Galaxy Digital Holdings LP auf der Solana-Blockchain platziert.
Der Handel wurde am 11. Dezember bekannt gegeben. Coinbase und Franklin Templeton haben das Commercial Paper gekauft. Die komplette Abwicklung lief in Circle’s Stablecoin USDC – das ist zum ersten Mal im Commercial-Paper-Markt passiert.
Dieses Geschäft zeigt einen deutlichen Wechsel in JP Morgans Blockchain-Strategie. Bisher wurde vor allem das private Onyx-Netzwerk und JPM Coin genutzt. Nun setzt die US-Bank auf Solanas öffentliche Blockchain. Damit zeigt J.P. Morgan, dass die Solana-Blockchain auch große Finanzprodukte für Unternehmen abwickeln kann.
J.P. Morgan war als Arrangeur tätig, hat den USCP-Token auf der Blockchain erstellt und die Lieferung gegen Zahlung (DVP) organisiert. Dieses DVP-Modell senkt das Gegenparteirisiko, da Wertpapiere und Zahlungen gleichzeitig ausgetauscht werden. Das ist entscheidend für Unternehmen. Galaxy Digital Partners LLC war der Strukturierer. Für Galaxy ist es die erste Commercial-Paper-Emission.
Coinbase war sowohl Investor als auch Serviceanbieter. Das Unternehmen bot die Verwahrung der privaten Schlüssel, Wallet-Dienste und USDC-Ein- und Auszahlungen an. Die Zusammenarbeit zwischen klassischer Finanzwelt und Krypto-Unternehmen zeigt, wie reif das Ökosystem für einen breiteren Einsatz ist.
Für die Emission wurde Solana gewählt, weil die Blockchain besonders schnell, skalierbar und günstig ist. Sie kann Tausende Transaktionen pro Sekunde abwickeln. Damit eignet sie sich gut für große Finanzfirmen, die auf Effizienz und Zuverlässigkeit achten. Obwohl Ethereum im Bereich Tokenisierung immer noch führend ist, punktet Solana bei schnellen und günstigen Finanzanwendungen.
Der USDC-Stablecoin von Circle war ebenso wichtig. Laut offiziellen Berichten von Circle hat USDC weltweit schon über 850 Mrd. USD transferiert und ermöglicht so Echtzeit-Abwicklungen für regulierte Finanzgeschäfte. Dass USDC nun für die Abwicklung traditioneller Schuldscheine genutzt wird, ist ein Fortschritt für Stablecoins.
Für Galaxy stärkt diese Transaktion die Möglichkeiten für kurzfristige Finanzierung. Die Firma verzeichnete im dritten Quartal 2025 ein bereinigtes EBITDA von 629 Millionen USD – ein Rekord. Am 30. Juni 2025 hielt Galaxy Eigenkapital von 2,6 Milliarden USD und 1,2 Milliarden USD in Bargeld und Stablecoins. Damit ist das Unternehmen gut aufgestellt, um Blockchain-Finanzierungen auszubauen.
J.P. Morgan bringt dabei große Glaubwürdigkeit mit ein. Die Bank verwahrt 40,1 Billionen USD an Kundengeldern, verwaltet Einlagen von 1,11 Bio. USD und ist in mehr als 100 Ländern aktiv. Damit setzen JP Morgans Schritte in Richtung öffentliche Blockchains wichtige Signale an viele Unternehmen.
Trotz dieser Meilenstein-Transaktion bewegt sich der Solana-Kurs (SOL) nur wenig. Am 12. Dezember lag der SOL-Kurs bei etwa 136 USD, das sind minus 2,25 Prozent in einer Woche. Kurzzeitig stieg er am 9. und 10. Dezember über 145 USD, fiel danach aber wieder zurück.
Die verhaltene Kursreaktion könnte daran liegen, dass der Markt solche Schritte bereits länger erwartet hat. Außerdem könnten Anleger nach den letzten Anstiegen Gewinne mitgenommen haben – das drückt kurzfristig auf den Kurs.
Der Beitrag J.P. Morgan tokenisiert Unternehmensanleihen erstmals auf Solana: Was bedeutet das für SOL? erschien zuerst auf BeInCrypto - Krypto News.

